Die Hamburger Design-Institution geht gleich in die Vollen und startet mit zwei Hotels in Hamburg, je einem Haus in Travemünde und Rotterdam.
Der Rückgang des Einzelhandels macht auch mittlerweile den Shopping Centern zu schaffen. Auch die stilwerk-Gruppe, die mit ihren Designcentern in Hamburg, Berlin und Düsseldorf im Premiumbereich, weit weg von den Niederungen des Filialhandels unterwegs ist, hat nach Jahren der Konsolidierung, immerhin mussten einige Häuser geschlossen werden, einen Strategiewechsel vollzogen.
Neues Geschäftsfeld Holpitality
Hotels und Tourismus boomen seit Jahren und viele Investoren haben die Hotellerie und Hospitality als neues Geschäftsfeld entdeckt. Jetzt will das stilwerk seine Marke, die für stilvolle Wohn- und Lebensqualität steht, in die Hotelbranche einbringen. Mit der Marke stilwerk Hospitality ist geplant 40 Mio. Euro in den nächsten Jahren zu investieren.
Die ersten zwei Hospitality-Projekte starten in Hamburg. In Harvestehude wurde das kleine Privat Hotel Heimhude, sozusagen als “Fingerübung“, übernommen. Das zweite Hamburger Projekt liegt südlich der Elbe in Harburg. Hier wird das “Berghotel Hamburg Blick” in Harburg komplett umgebaut. Eine knappe Autostunde von Hamburg entfernt, in Travemünde, wird das stilwerk Hotel Travemünde in der Parkallee realisiert werden.
Wohn- und Gemeinschaftsfeeling
Bei der Hotellerie denkt die Hamburger Gruppe vom Wohnkonzept her. Sie will Hotels schaffen, die nicht nur komfortable Unterkünfte sind und sich durch hohe Designqualität auszeichnen.
„Mit den neuen Hospitality-Projekten möchten wir die Designvielfalt aus dem stilwerk Kosmos, der über 800 Marken umfasst, für unsere Kunden noch erlebbarer machen. Und das nicht im Stil eines typischen Showcase Designhotels, sondern wie in einem realen Einfamilienhaus.“
Geschäftsführerin Tatjana Groß, die hotellerieerfahren ist
Als zusätzlicher Spin will das Stilwerk auch ein Gemeinschaftsgefühl in Hotels entstehen lassen. Das soll die Hotels, denn der Wettbewerb ist hart, von anderen Hotels unterscheiden und Erlebnisqualität bieten.
„Es ist uns wichtig, dass die Menschen selbst entscheiden können, wie sie die öffentlichen Räumlichkeiten im Hotel entsprechend ihrer Bedürfnisse –sei es Kommunikation, Konzentration, Inspiration oder Entspannung –individuell nutzen möchten“,
so stilwerk Inhaber Alexander Garbe zum Konzept.
In 2021 wird es kesseln
Das mit 24 Zimmern kleine Privat-Hotel Heimhude, das in einer typischen weißen Hamburger Stadtvilla beheimatet ist, wird jetzt im Stilwerk Designstil umgestaltet.
Mehr Aufwand ist in Harburg nötig. Das Berghotel Hamburger Blick aus den 1970er wird komplett umgebaut und revitalisiert. Eigentlich bleiben nur die Grundmauern stehen. Ab 2021 werden dann im stilwerk Hotel Bergblick die Gäste einchecken. Hier sind 100 Zimmer und 15 Apartments für Langzeitgäste geplant.
In Travemünde will man sich mit dem stilwerk Hotel Travemünde im gehobenen Viersternesegment platzieren. Hier soll eine große offene Wohnküche, ob hier nun eingecheckt, gefrühstückt oder sich getroffen wird, das Herz des 80 Zimmer großen Hauses werden. Eine Bar im obersten Geschoss wird den begehrten Ostseeblick erlebbar machen.
Travemünde, dass in der Lübecker Bucht in den letzten Jahren deutlich hinter Grömitz und den Timmendorfer Strand zurückgefallen ist, kann Premium-Impulse sicherlich gut gebrauchen.
Die Designgruppe expandiert in Holland
In Rotterdam entsteht eine neue stilwerk Design-Destination bis 2021 auf der Halbinsel Katendrecht am Rotterdamer Rhijn-und Maashaven. Ein historischet Speicher kombiniert ein modernes Tageslicht-Atrium mit einer 3.500 Quadratmeter große, offene Retail-Fläche und einem 20 Serviced Appartments. Dazu kommen Co-Working-Angebote, Gastronomie und Markthalle. Gekrönt wird der imposante Backsteinbau von einer schwebenden goldenen Dachskulptur.
Auch Design-Marken – darunter Bretz, Bulthaup, Caparol Icons, Dedon, Roche Bobois, Steelcase, Vitra, WaterRower, Wittmann – mit denen das stilwerk langjährig zusammenarbeitet, sind an den stilwerk Hospitality-Projekte konkret interessiert und werden sich sich einbringen.