Die Corona-Pandemie stellt viele Selbstständige auf eine harte Probe. Finanziell und persönlich stehen viele am Abgrund, auch wenn mittlerweile zumindest ein kleines Lichtchen am Ende des Tunnels zu erblicken ist. Manche Brachen haben so sehr gelitten, dass sehr viele Selbstständige aufgegeben haben. Doch die Corona Zeit kann unter anderem mit Hilfe eines Kredites überstanden werden!
Corona stellt Selbstständige vor finanzielle Probleme
Bis vor kurzem konnte sich noch keiner vorstellen, dass das Leben so eingeschränkt werden würde und Selbstständige vor noch nie dagewesenen finanziellen Schwierigkeiten stehen. Corona hat das Denken und die Gesellschaft geändert – doch welche
Möglichkeiten gibt es konkret für Selbstständige?
Faktor Kreditwürdigkeit
Jeder Kreditgeber ist gesetzlich dazu verpflichtet sicherzustellen, dass Kreditnehmer eine entsprechende Kreditwürdigkeit besitzen. Dies dient in erster Linie der Sicherheit des Selbstständigen und um diesen vor einer Überschuldung zu schützen. Welche konkreten Nachweise dafür benötigt werden darf die Bank entscheiden.
Als Selbstständiger ist es auch ohne Corona sehr schwierig, stabile Einnahmen nachzuweisen. Daher ist es besonders anspruchsvoll einen passenden Kredit für Selbständige zu finden.
Die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) empfiehlt alle Unterlagen, die dazu geeignet sind, die Bonität umfassend zu überprüfen. In der Regel sind das:
- Die klassische Schufa-Auskunft
- Personalausweis
- Meldebescheinigung
- Verträge mit Auftraggebern
- EÜR/GuV
- Steuerbescheide
- Businessplan
So funktioniert es mit dem Kredit
Wer einen Kredit benötigt kann sich an den folgenden angesprochenen Punkten orientieren. Zunächst steht über allem die Bonität. Um herauszufinden, ob die Bonität ausreichend ist, kann eine entsprechende Schufa-Auskunft beantragt werden. Die kostenlose Auskunft zeigt meist nicht den so wichtigen “Score”, darauf sollte man beim Antrag unbedingt beachten.
Sollte schon hier klar werden das es schwierig mit der Bonität wird, ist noch nicht alles verloren, allerdings kommt der Selbstständige dann nicht ohne einen Bürgen aus. Wenn das geklärt ist, geht es an das Zusammentragen der benötigten Unterlagen:
- Einkommenssteuerbescheide der letzten drei Jahre (sofern vorhanden)
- Eine aktuelle betriebliche Auswertung
- GuV (Gewinn- und Verlustrechnung)
- Aktuelle Verbindlichkeiten als Liste
- Wenn vorhanden: Ein Unternehmensplan/Businessplan
- Nachweis über andere Sicherheiten die angeboten werden können (Immobilien, Auto, Lebensversicherungen)
Es hilft zudem einen “Kreditplan” zu erstellen. Damit sind nicht die Raten gemeint, sondern eine Liste oder ein Plan was exakt mit dem Geld aus dem Kredit gekauft/bezahlt wird. Viele Banken mögen es sehr, wenn der Kunde genau weiß, was er braucht und wie er mit dem Kredit umgeht. Ein Verwendungszweck wie “Sonstiges” sehen Banken sehr ungern.
Alternativen zu einem Kredit
Es muss aber nicht unbedingt ein klassischer Kredit bei der Hausbank werden, vor allem dann, wenn die Voraussetzungen nicht erfüllt werden können.
Crowdfunding
Ein Mittel der neuen digitalen Zeit ist das sogenannte Crowdfunding. Wörtlich geht es hier um die “Schwarmfinanzierung” – also viele kleine Investoren schließen sich zusammen, um dem Projektziel beizuwohnen. Wenn ein Selbstständiger also eine gute Idee und einen Plan hat, kann mittels Crowdfunding der Weg zur Bank erspart bleiben. So hat sich die Hamburger Uhrenmanufaktur Sternglas sich erfolgreich über Crowdfunding finanziert.
Alternativen zur klassischen Bank
Da es mittlerweile nicht nur die Bank um die Ecke gibt, lohnt sich ein Blick ins Internet. Alternative Banken gibt es ohne Ende, manche haben für Selbstständige großartige Konzepte zur Finanzierung von Projekten. So gibt es ein deutsches Bankinstitut, das es ermöglicht das sich Kunden untereinander unterstützen. Oder mittels Belohnungssystem immer größere Dispokredite eingeräumt werden, sobald ein vorheriger pünktlich zurückgezahlt wurde.
Corona Hilfen
Selbstverständlich können Selbstständige auch noch auf die Corona Hilfen zurückgreifen, die von Bund, Länder und Instituten angeboten werden. Neben der Corona-Soforthilfe gibt es mittlerweile auch eine Corona-Neustarthilfe und ähnliche Töpfe.
Ein guter Berater ist immer die zuständige Investitions- oder Landesbank des jeweiligen Bundeslandes. Auch die Handewerks-, Industrie- und Handelskammern bieten Beratung und Informationen. Auf deren Webseite finden Selbstständige Ansprechpartner, Formulare und weitere Informationen.