Raus aus der Schuldenfalle – so könnte es klappen!

Eine Frau in weißer Bluse sitzt an einem Tisch über Rechnungen und ist erkennbar traurig und weint. Ein SymbolbildDrückende Schulden, Symbolbild Foto von Karolina Grabowska auf pexels.com

Im Winter steigen unsere Ausgaben sprunghaft an. Nicht nur die Kosten für Heizung und Strom belasten unser Haushaltsbudget, auch das Weihnachtsfest will bezahlt werden. Dazu kommt die Furcht vor weiteren Erhöhungen – noch weiß keiner so genau, wie teuer die Dinge des alltäglichen Gebrauchs werden. Geschenke, ein gutes Essen und Kerzen – war die besinnliche Zeit auch in den Vorjahren bereits teurer als gewünscht, wird es in diesem Jahr nicht einfacher. Neben den zwingend notwendigen Ausgaben tauchen unbekannte Größen auf. Der Schulausflug der Kinder zum Weihnachtstheater, das Treffen mit den Kollegen auf dem Weihnachtsmarkt, ein Bummel über den Adventsbasar … wer will schon auf all das verzichten?

Nicht wenige sind überschuldet oder haben einen zu hohen Schuldenstand

Tatsächlich gehen Experten davon aus, dass 6,6 Millionen Deutsche mit einem überzogenen Dispo in das neue Jahr starten werden. Laut Prognose des Handelsverbands Deutschland (HDE) fallen die Ausgaben zum Jahresende zwei Prozent höher aus als im Vorjahr – mit weitreichenden Folgen für die Privathaushalte.

Grafik: Creditrefom Schuldeneratlas 2022
Schulden in Deutschland Quelle: Creditrefom Schuldeneratlas 2022

Eine vom Kreditportal Smava in Auftrag gegebene Umfrage offenbart das Dilemma: ganze 17 % Zunahme! Durchschnittlich sind es 9,51 Prozent Zinsen, die laut Stiftung Warentest zu Buche schlagen und nur schwerlich abbezahlt werden können. Denn es wird umso teurer, je länger sich ein Konto im Minus befindet.

Ein Lösungsweg kann eine Umschuldung sein

Besonders schwierig wird es, wenn der Dispo bereits vor der Weihnachtszeit beansprucht wird. Ist das Limit der Bank erreicht, kann das Konto nicht weiter überzogen werden. In dem Fall heißt es Sparen oder Geld aus anderen Quellen verwenden, z. B. einen Sparvertrag, eine Anlage auflösen oder der Gang zum Pfandleihhaus. Wer noch keine Rücklagen bilden konnte, hat diese Möglichkeit allerdings nicht. Damit die Dispozinsen das Konto nicht über Gebühr belasten, kann eine Lösung die Umschuldung sein.

Wer mit dem Umschuldungskredit den alten Kredit umschulden möchte, sollte sich im Vorfeld gut informieren. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Sind die Zinsen im Zuge einer Umschuldung geringer, als die des Girokontos, reduzieren sich die Kosten – Geld wird gespart. Das ist primär der Fall, wenn die Tilgung längere Zeit dauert wird. Die Gefahr besteht darin, den Dispo im Anschluss weiter auszureizen. Vor- und Nachteile sollten gut abgewogen werden, bevor die Entscheidung getroffen wird.

Ausgaben beschränken

In den Medien sind die Folgen der Energiekrise sehr präsent. An vielen Dingen können Verbraucher nicht sparen, wenn sich die Kosten allgemein erhöhen. Pendler müssen tanken oder eine teure Monatskarte kaufen, Familien geben für Lebensmittel mehr Geld aus als noch vor einem Jahr.

Da sich die allgemeinen Kosten nicht so ohne Weiteres reduzieren lassen, rücken Verträge und außergewöhnliche Ausgaben z. B. für Außer-Haus-Essen in den Fokus. Teure Handyverträge, Streamingdienste, Versicherungen für Kfz (Wechsel zu einer preiswerteren Versicherung), Hausrat oder Mitgliedsbeiträge für Vereine und Sportstudios sollten jetzt überprüft werden. Wer täglich auf einen Coffee to Go Becher verzichtet und sich den Kaffee stattdessen selbst zubereitet kann übers Jahr locker ohne Verzicht 400 – 500 Euro gesparen

Verlängert sich z. B. die Mitgliedschaft im Fitnessstudio Jahr für Jahr, ohne dass die Angebote noch genutzt werden, ist die Kündigung sinnvoll. Ähnlich ist es mit Streamingdiensten. Viele Portale haben ihre Kosten erhöht. Wer gleich mehrere Anbieter abonniert hat, spart monatlich zwischen fünfzehn und zwanzig Euro, indem die Anzahl der Verträge schlicht reduziert wird.

Hilfe suchen um aus der Schuldenfalle zu kommen

Beratungsstellen helfen dabei, die eigenen Ausgaben kritisch zu hinterfragen und sprechen Empfehlungen aus. Sie sind Profis, wenn es um Hilfe geht. Oftmals werden dadurch Verträge identifiziert, in die bereits seit Jahren mehr oder weniger unbemerkt Geld fließen. Da sich insbesondere im Bereich der Abo-Verträge rechtlich einiges verändert hat, können Kündigungen insgesamt schneller und unkomplizierter erfolgen. Aber, die Beratungsstellen haben nicht immer und sofort Termine frei. Deshalb gilt, je früher eine Stelle aufsucht wird, desto besser ist es. Ganz wichtig, ordnen Sie alle Briefe, Belege oder Mahnungen. Machen Sie auch ungeöffnete Briefe auf!