Drohen uns Truckerblokaden wie in Kanada auch in Hamburg?
Sie gehören zu den Lieblingsfeinden der Umweltverbände und städtischen Hippster- und Öko-Schickeria, Trucker sorgen mit ihren LKWs dafür, dass Amazon & Co. im Tagesrhythmus liefern kann, die Regale von Super- und Ökomärkten stets voll sind und die Industrie Just in Time beliefert wird.
Zum Ausgleich konkurrieren sie mit den Billiglöhnen aus dem osteuropäischen EU-Raum, haben äußerst rigide Arbeitszeitregelungen. Mal eben 20 Minuten länger hinterm Lenkrad und die gesetzliche Lenkzeit, um nach Hause zu kommen, ist nicht. Die Zwangspause muss eingelegt werden und das Bußgeld zahlt der Fahrer. Dazu kommt die Fahrer stehen in ständigen Staus. Der Grund, die politische Klasse hat es in einem engen Zusammenspiel mit willfährigen Behörden unterlassen das deutsche Straßennetz in Ordnung zu halten. Brücken und Straßen werden nicht rechtzeitig repariert. Baustellen werden nicht 24/7 betrieben. Oder es wird alles verschleppt, weil das Ausschreibungs- und Umweltrecht so kompliziert ist. Dazu kommen noch NGOs die alles in Grund und Boden klagen bzw. mit Aktionen bis zum Sankt Nimmerleinstag verzögern.
Der Straßengüterverkehr wächst überproportional
Regelmäßig veröffentlicht das Umweltbundesamt Statistiken, die zeigen, wie der Straßengüterverkehr zunimmt. Aber wie sehen die Alternativen aus? Güterbahnhöfe gibt es kaum noch. Viele Gleisstrecken sind heillos überlastet und der Ausbau wird von zig NGO-Klagen blockiert. Die wichtigen Anschlussstrecken z.B. in Richtung Schweiz, Österreich, Dänemark (Fehmarnbelttunnel) sind noch nicht einmal durchgeplant. Die meisten Gewerbegebiete, die in den letzten 30 Jahren gebaut wurden, haben gar keinen Bahnanschluss. Selbst wenn die Bahn wollte, de facto kann sie kaum mehr Güter transportieren. Denn Bahngüterverkehr konzentriert sich abgesehen von Containern und Kesselwagen auf Massengüter.
So ist es kein Wunder, dass immer mehr LKWs auf den Autobahn unterwegs sind. Denn neben dem Inlandsverkehr kommt das hohe Transitverkehrsaufkommen hinzu. Das was das deutsche Straßennetz bewältigen muss ist enorm. Im Jahr 1991 waren es rund 246 Milliarden Tonnenkilometer. 28 Jahre später (2019) war es mit rund 499 Milliarden Tonnenkilometer fast doppelt so viel Fracht. Ein Anstieg von 103 Prozent. Die Bahn schaffte nur einen Zuwachs von 62 Prozent an. Der Anteil des Binnenschiffsverkehrs ging sogar bedingt durch längere Niedrigwasserperioden um 9,1 Prozent zurück. Von der Verkehrsverlagerung hat die Bahn profitiert.
Obwohl gerade die LKW-Motoren immer effizienter werden und der spezifische Verbrauch pro Tonnenkilometer seit Jahren gesunken sind, der LKW-Verkehr verursacht höhere CO₂-Emission als der PKW-Verkehr. Allerdings, einen Dieselskandal hat es bei den Nutzfahrzeugen nachweislich nicht gegeben. Alternativen zum LKW-Dieselmotor entwickeln sich. Aber ihre Durchsetzung kommt nicht Übernacht.
Trucker protestieren und wehren sich
In anderen Ländern, wie aktuell in Kanada, protestieren die Trucker gegen eine Politik, die sich einseitig an den Bedürfnissen einer links-grüne städtische Eliten ausrichtet. Im Gegenzug werden den Blue Collar Arbeitern und der ländlichen Bevölkerungen viele administrative und finanzielle Belastungen zugemutet. Die Corona-Bestimmungen waren hier lediglich der Tropfen, der das Fass der Unzufriedenheit zum Überlauf gebracht hat.
Es sollte keiner überrascht sein, wenn ein forcierter links-grüner Kurs auch in Deutschland zu Protesten von in- und ausländischen Truckern führt. Bekanntlich haben in der Vergangenheit nicht wenige Grüne Politiker Straßenblockaden befürwortet und aktiv unterstützt. Nur, jetzt sind die Grünen in der Regierungsverantwortung. Werden dann im Falle von Demonstrationen Grüne Mandatsträger oder Minister fordern, dass Trucker von der Polizei mit Schlagstock und Pfefferspray niedergeknüppelt werden sollen?
Für Hamburg als Hafen- und Verkehrsmetropole wäre das fatal, denn die Stadt hängt von funktionieren Verkehrsverbindungen ab. Das Umleiten von Verkehrsströmen würde zu wirtschaftlichen und Beschäftigungs Einbußen führen.