Mit seriösen Ökostromlabels einen richtigen Ökostromtarif finden

Ein alter StromzählerWechsel des Stromanbieters - einfacher als man denkt und man spart viel Geld Foto: ganz-hamburg.de

Die Nachfrage nach dem Trendprodukt Ökostrom steigt ungebrochen, und zwar nicht nur bei den vier richtigen Ökostromanbietern, sondern auch bei konventionellen Stromanbietern, die fast alle inzwischen einen Ökostromtarif im Angebot haben. Ökostromlabels und Zertifizierungen sollen dabei helfen, einen guten Ökostromtarif zu finden. Bei der Vielzahl an Zertifikaten, die sich auf dem Markt befinden, stiften diese eher Verunsicherung.

Seit der Liberalisierung des Strommarkts 1998 sind viele Stromanbieter mit ihren eigenen Tarifen auf dem Markt erschienen. Es ist sehr schwer sich in diesem Tarifdschungel zurecht zu finden, erst recht, wenn es ein Ökostromtarif werden soll.

Doch die Wahl von Ökostrom kann sich lohnen. Alleine in Hamburg spart man bei einem jährlichen Verbrauch von 3500 kWh rund 254 € bei der Wahl des günstigsten Ökostromanbieters „NaturEnergiePlus“ gegenüber dem Grundversorger Vattenfall. Die Wahl von Ökostrom ist nicht nur aus finanzieller sondern auch aus ökologischer Sicht cleverer.

Zertifizierte Ökostromtarife

Da der Begriff „Ökostrom“ in Deutschland nicht einheitlich definiert ist, kann jeder Stromanbieter sein eigenes Label oder sein eigenes Zertifikat entwerfen und seinen Ökostromtarif damit bewerben. Allerdings liegt in dem Fall keine Garantie darüber vor, ob ein Zusatznutzen für die Umwelt entsteht. Der Zusatznutzen ist aber wichtig, weil dadurch der Ausbau von erneuerbaren Energien vorangetrieben wird. Dies wird durch Investitionen in neue Ökostromprojekte und durch die Produktion von 100-prozentigem Ökostrom erreicht, der den Ökostromanteil im Strom-Mix erhöht und die konventionellen Stromarten langsam verdrängt. Für die Investitionen ist der Stromanbieter verantwortlich, der einen Cent pro verkaufter Kilowattstunde Ökostrom investieren muss. Als umweltbewusster Verbraucher sollte man daher einen Tarif mit einem seriösen Ökostromlabel wählen.

Die wichtigsten deutschen Ökostromlabels

Die wichtigsten deutschen Ökostromlabels mit der höchsten Aussagekraft sind das Grüner Strom Label und das OK-Power Label. Beide Labels werden nicht an Stromanbieter selbst vergeben, sondern für bestimmte Ökostromtarife, welche die Voraussetzungen erfüllen.

Die Voraussetzung für die Erteilung von einem der beiden Labels ist die nachweisliche Ökostromgewinnung aus regenerativen Quellen. Außerdem muss der Stromanbieter einen Cent pro verkaufter Kilowattstunde Ökostrom in den Ausbau erneuerbarer Energien Projekte investieren. Dadurch soll die Energiewende und der Atomausstieg beschleunigt werden.

Beide Vergabestellen der Labels werden dabei von verschiedenen gemeinnützigen Umwelt- und Naturschutzorganisationen und Öko-Instituten sowie Verbraucherzentralen getragen.

Der TÜV vergibt durch den TÜV Süd, den TÜV Nord und den TÜV Rheinland ebenfalls entsprechende Ökostromlabels mit den selben Anforderungen. Allerdings handelt es sich beim TÜV um ein Unternehmen, das mit konventionellen Stromanbietern kooperiert, weshalb die Aussagekraft nicht so hoch ist wie bei dem OK-Power Label und dem Grüner Strom Label.

Ein einheitliches Label wird gefordert

Verbraucherzentralen fordern schon seit Langem die Einführung eines einheitlichen Labels für Ökostrom. Das kann aber nur erreicht werden, wenn der Begriff „Ökostrom“ einheitlich definiert wird. Auf diese Weise könnten alle Zertifikate, die für keinen zusätzlichen Umweltnutzen stehen, eliminiert werden. Auf diese Weise könnte man einen richtigen Ökostromtarif ganz einfach finden. Bis dahin bleibt den umweltbewussten Verbrauchern nichts anderes übrig als auf das OK-Power Label, das Grüner Strom Label und auf die Zertifizierungen des TÜV zu vertrauen.

Detaillierte Informationen zu Ökostromlabels gibt es auf Energieinitiative.