6 Hamburger Unternehmen, Start ups und Projekte für Auszeichnung der Bundesregierung nominiert.
Hamburg ist nicht nur eine starke Wirtschaftsmetropole, auch wenn die aktuelle Corona-Krise gerade das Wirtschaftsleben der Hansestadt stark getroffen hat. Als Start up City behauptet einen guten zweiten Platz hinter Berlin. Wobei sich Hamburger Start ups häufig durch hohe Wirtschaftlichkeit auszeichnen und seltener „Geld verbrennen“. Gerade die Kultur- und Kreativwirtschaft wurde bis ins Mark getroffen und viele Unternehmen kämpfen ums blanke Überleben.
„Zahlreiche Bewerber*innen beantworten die aktuellen Herausforderungen mit innovativen Ideen und Lösungen, die die Gesellschaft in allen Bereichen in die Zukunft tragen. Dabei spiegeln sie gleichzeitig die Vielfalt deutschen Unternehmer*innentums wider“,
erläutert Sylvia Hustedt, die gemeinsam mit Christoph Backes Initiator*in der Auszeichnung und Geschäftsführer*in des u-instituts ist, im genderkorrekten Neusprech.
Der Bundesregierung ausgeschriebene Wettbewerb Kultur- und Kreativpiloten Deutschland richtet sich an Gründer, Unternehmen und Start up aus der Kultur- und Kreativszene. Eine Besonderheit ist, dass es stark auf die unternehmerische Persönlichkeit ankommt.
„Die Entscheidung für die Titelträger*innen folgt dabei keinen streng festgelegten Kriterien, es gibt keine Prüfung. Vielmehr geht es bei den Gesprächen um den Austausch auf Augenhöhe und das gemeinsame Kennenlernen“,
beschreibt Christoph Backes die Besonderheiten der Jurygespräche.
Heuer haben sich 1.170 Teilnehmer beworbenen. In der Shortlist stehen 104 Unternehmen und Projekte, die um die 32 Titel konkurrieren. Im Oktober werden darunter mehr als 100 Juroren eine Auswahl treffen. Im November 2020 werden dann die Sieger ausgezeichnet werden.
Die Hamburger Shortlist
Die Stärken Hamburgs als unternehmerischer innovativer Standort zeigen sich auch beim Wettbewerb Kultur- und Kreativpiloten Deutschland 2020. Hier die fünf Hamburger, die es in die Shortlist 2020 geschafft haben.
Facts for Friends
Fake News verbreiten sich schnell wie der Blitz. Ein neunköpfiges Team (Medienwissenschaften, Journalismus, Forschung, Unternehmer, Projektmanagement, IT und Grafikdesign) bietet einen Weg, im Gegenzug Richtigstellungen, Fakten oder Gegenargumente ebenso schnell und weitreichend zu verbreiten.
Fantasiehund
Anemone Zeim (Designerin, Texterin und Trauercoach) findet, jeder sollte einen Hund haben. Doch oftmals spricht das reale Leben dagegen. Deshalb gibt es den Fantasiehund. Er ist unsichtbar, pflegeleicht und sehr unterhaltsam, in einer Box mit allem, was dazugehört. Handbuch, Fantasiehundefutter, Impfpass, Hundemarke, Hundenapf – und eine wiederverwendbare Kacktüte. Der Fantasiehund hilft die eigene Vorstellungskraft und Kreativität anzuregen.
Knallköppe
Die Knallköppe stehen mit verrückten Ideen für unkonventionelle Ladenkonzepte, die das Zeug zum Lieblingsladen um die Ecke haben. Dabei setzen sie auf lokale Vernetzungsstrukturen. Der lokale Einzelhandel soll gestäkrt und entwickelt werden.
Manitober
Manitober, das ist nachhaltige, gender-neutrale Kinderbekleidung mit einem einzigartigen Rücknahmekonzept zur Verlängerung des Produktlebenszyklus. Sämtliche Produkte sind aus ökologisch und sozial verträglichen Materialien unter fairen Bedingungen in der EU hergestellt und erhalten ein lebenslanges Rücknahmeversprechen gegen einen Gutschein. Die reparierten Rückläufer werden gereinigt und als generalüberholte Artikel mit Gewährleistung wieder angeboten.
Shared Karma
Die Mehrheit der Menschen möchte angesichts der Klimakrise nachhaltiger leben, tut sich jedoch schwer, gewohntes Verhalten zu ändern. Shared Karma ist eine App und Plattform, die Verhaltensänderungen erleichtert und Gemeinschaft fördert. Wer bei den Challenges mitmacht sammelt Punkte, als Belohnung werden echte Bäume gepflanzt.
Über den Wettbewerb Kultur- und Kreativpiloten Deutschland
Die Kultur- und Kreativpiloten Deutschland sind eine Auszeichnung der Bundesregierung für die Kultur- und Kreativwirtschaft. 32 Unternehmen als Kultur- und Kreativwirtschaft werden jährlich ausgezeichnet. Bewerben können sich Unternehmen, Selbständige, Gründer sowie Projekte aus der Kultur- und Kreativwirtschaft und deren Schnittstellen zu anderen Branchen.
Ein Hauptkriterium ist die die Unternehmerpersönlichkeit. Die Titelträger nehmen an einem einjährigen, individuell abgestimmten Mentoring-Programm teil. Dazu gehören Workshops, die Begleitung durch zwei Coaches, der Austausch mit den anderen Teams und mit Experten sowie die bundesweite Aufmerksamkeit durch die Titelvergabe.
Ideengeber und Organisator der Auszeichnung im Rahmen des Projektauftrags durch die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung ist das u-institut für unternehmerisches Denken und Handeln e. V. unter Leitung von Sylvia Hustedt und Christoph Backes.