Gewerbe- und Logistikflächen gibt es Hamburger Hafen nicht im Überfluss. Heute sind die Anforderungen an entsprechende Immobilen sehr hoch, denn sonst können sie nicht wirtschaftlich betrieben werden. Es gilt also alte Flächen wieder zu revitalisieren und einer neuen aktuellen Nutzung zugänglich zu machen. So wie dem ehemaligen Refresco Werk in Hamburg Wilhelmsburg am. Reiherstieg-Hauptdeich. Bis 2018 füllte hier die internationale Refreco Gruppe, vorher gehört das Werk zu Pepsi (Punica Säfte), Säfte und Erfrischungsgetränke ab. Aus Kostengründen wurde der Standort Ende Mai 2018 geschlossen und nach Calvörde in Sachsen-Anhalt verlagert. Die Industriebrache übernahm die Four Parx GmbH, Dreieich. Der auf innovative Logistik- und Gewerbeimmobilien spezialisierte Projektentwickler verwirklichte ohne Vorvermietung auf der 123.000 qm großen Immobile ganz neues Konzept.
Ohne zusätzliche Flächenversiegelung wurden durch die Revitalisierung neue interessante Gebäude geschaffen. Auf die Gebäudegesamtfläche von rund 62.300 m² entfallen ca. 51.400 m² Hallen-, 4.600 m² Büro- und Sozial- sowie 6.300 m² Mezzanifläche. Im Außenbereich sind 158 Parkplätze entstanden.
Airbus ist der erste Hauptmieter des Mach2 Gebäudes
Jetzt hat Airbus langfristig die Hälfte der Flächen in der neuen, Mach2 genannten, doppelstöckigen Logistik- und Gewerbeimmobilie zum 1. April 2022 angemietet. An dem neuen Standort in Hamburg Wilhelmsburg wird Airbus einen Teil des Geschäfts der 100-prozentigen Tochtergesellschaft Satair abwickeln, Ersatzteile lagern und luftfahrtspezifische Dienstleistungen anbieten.
„Es erfüllt uns mit Stolz, nach einer intensiven Entwicklungs- und Bauzeit mit vielfältigen Herausforderungen die Vermietung der kompletten Erdgeschossfläche des Mach2 in Hamburg vermelden zu können. Mit der Airbus Operations GmbH begrüßen wir einen namhaften Mieter mit Verbundenheit zur Region Hamburg. Wir bedanken uns bei dem neuen Mieter Airbus, bei unseren Partnern AEW und GSE, bei den Hamburger Behörden und allen weiteren Beteiligten für die erfolgreiche Zusammenarbeit an diesem einzigartigen Projekt“,
Oliver Schmitt, Geschäftsführender Gesellschafter der Four Parx GmbH
Der Bau von Mach2
Die Logistikbranche ist nicht nur besonders flächenhungrig. Für einen optimalen Waren- und Materialfluss ist Ebenerdigkeit bisher unerlässlich gewesen. Aber in attraktiven Ballungsräumen wie Hamburg ist der Platz knapp. In die Höhe zu bauen ist die Antwort. Doch ein großes Logistiklager kann man nicht einfach aufstocken.
Zweistöckige Logistikimmobilen sind bautechnisches Neuland. Sie müssen ganz anders geplant und gebaut werden. Mit dem ökologischen Gebäudekonzept wird eine Zertifizierung nach „BREEAM – Exzellent“ angestrebt, bei der die ökologische Qualität z. B. von Materialien, Wasser und Energie berücksichtigt wird.
So hat Four Parx gemeinsam mit dem Investment und Asset Manager AEW sowie dem Generalunternehmer GSE ein innovatives Leuchtturmprojekt, das als wegweisend für den Umgang mit immer knapper werdenden Flächen und steigenden Grundstückspreisen in den Metropolen und Ballungsräumen gilt, verwirklicht.
Der Bau war aufwendig, denn es gab keine vergleichbare Referenzprojekte. Doch nicht nur das. Die Bodeneigenschaften würden Bauingenieure als eine Herausforderung bezeichnen, Wilhelmsburg liegt im Elbe Urstromtal und der Boden weist eine schwierige Wasserführung auf. Dazu kamen noch Blindgänger aus dem 2. Weltkrieg. Auch die Statik war kompliziert. Ein aufwändiges Baugenehmigungsverfahren hat den Planungsprozess bestimmt nicht gerade einfacher gemacht.
Logistikimmobilien sind Zweckbauten, sie sind quadratisch und funktionell. Trotz der Lage im Industriegebiet wurden hohe Anforderungen an die Architektur und Fassadengestaltung des Objekts gestellt. Dazu führte der Entwickler einen Architektenwettbewerb durch, um eine hohe Umfeldverträglichkeit zu erreichen.
Die ca. 30.000 qm Restflächen sind bereits reserviert. Die Vertragsunterzeichnungen zur Anmietung werden kurzfristig erwartet. Somit wäre das gesamte Areal bereits vor Fertigstellung zu 100 Prozent vermietet.