Marktbeobachter berichten, dass Mining-Konzerne aktuell erhebliche Teile ihrer Bitcoin-Bestände abbauen um weiter aktiv sein zu können. So hat nach Berichten ‚Core Scientific‚ bekanntgegeben, rund vierfünftel seines BTC-Gesamtbestandes verkauft zu haben.
Große Miner haben in der Vergangenheit, viele Coins nicht verkauft, sondern nur verwahrt. So lange die Markthype währte, kam es so zu automatischen Wertzuwächsen. Allerdings, die aktuelle Situation ist anders. Die Kurse fallen und die Transaktionsvolumnia sind ebenfalls rückläufig. Dazu kommt BTC-Mining ist kostenintensiv: Rechenzentrumskapazitäten, Instandhaltung, Stromkosten, Darlehnszinsen, Kreditrückführungen und einige mehr. Dazu kommt der massive Inflationsdruck.
Die Folge, die Gewinnmargen brechen ein. Viele Mining-Unternehmen müssen sich auf geringere Gewinnmargen einstellen. Seit Januar ist sie teilweise um bis zu 65% gesunken. Dazu kommt, dass nicht wenige Unternehmen ihr Wachstum mit hohen Schulden finanziert haben. Ein Teufelskreis, die Kreditzinsen ziehen an, die Banken verschärfen ihre Bedingungen und gleichzeitig ist der BTC-Kurs zurückgegangen. Das sind alles klassische Indizien für einen Bärenmarkt.
Pleite in Sicht? Zahlreiche Unternehmen haben im vergangenen Jahr hohe Schulden aufgenommen, um die Mining-Aktivitäten zu intensivieren. Einige der börsennotierten Mining-Unternehmen sollen gemäß CoinDesk in Summe 2,16 Milliarden US-Dollar an Schulden hierfür aufgenommen haben. Hinter vor gehaltener Hand wird von Kandidaten, die ums nackte Überleben kämpfen, berichtet. Neben dem Schuldenberg ist es allen voran natürlich der sinkende Bitcoin-Kurs und weitere Faktoren, wie steigende Energiepreise, der den Unternehmen zusetzen.
Dreh dich nicht um: Der Bär geht herum im Krypto-Markt
Der 40-jährige Christian K.* aus Lokstedt hat in den letzten vier Jahren sein Bitcoin-, Theter- und Ethereum-Depot aufgebaut. Er sagt:
„Im November/Dezember war für mich klar, dass der Wind im Krypto-Markt sich gedreht hat. Die Kursentwicklung vorher war verrückt. Viele Investoren haben einfach nur die Risikotaste gedrückt. Die unterbrochenen Lieferketten, die Inflation und Zinserhöhungen haben sie als unwichtig abgetan. Das war aus meiner Sicht naiv. Allein diese drei Faktoren haben erhebliches Negativpotential. Der Russland-Ukraine Krieg macht alles toxisch. Mein Krypto-Depot ist immer noch im Plus. Ich habe mich auf einen Bärenmarkt eingestellt. Werde vieles aussitzen oder auch gezielt zukaufen. Ich halte das Pulver trocken und habe eine gute Barreserve. Aber, ich greife auch nicht fallende Messer.„
Man muss kein großer Marktkenner sein. Eine Pleite eines großen BTC-Miners hat durchaus das Potential einen weiteren kräftigten Kursrückgang auszulösen. Wer das Risiko liebt, wird hier Chancen sehen und darauf spekulieren. Allerdings ist das Verlustrisiko einer Short-Position sehr schwer kalkulierbar.
*Name geändert
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu Finanz-, Geldanlage- und Investment-Artikel und Informationen.