Neue Allianz sicherer Hauptbahnhof – wirklich ein Sicherheitsgewinn?

Hamburger Hauptbahnhof Nordsteig mit WandelhandelAuf dem Hamburger Hauptbahnhof kreuzen sich Gleise, Züge und menschliche Schicksale @ Norbert Schmidt

Der Hamburger Hauptbahnhof und die Wandelhalle sind nicht Dogde City oder ein rechtsfreier Ort, aber trotzdem sind sie alles andere als idyllisch. Denn gefühlte Sicherheit ist bei Reisenden recht gering. Tatsächlich sind Straftaten an der Tagesordnung und Polizei und Sicherheitsdienste sind rund um die Uhr im Einsatz.

Dass die Sitten auf dem Hamburger Hauptbahnhof ziemlich rustikal sind, weiß jeder, der nicht mit links-grünen Tomaten auf den Augen durchs Leben geht. Zumal wirklich wirkungsvoll können Störer der Öffentlichen Ordnung oder Gefährder nicht am Betreten des Bahnhofs gehindert werden. Für Betrunkene, Menschen mit heftigen Drogenproblemen, Bettler und Wohnsitzlose ist Deutschlands größter Bahnhof gar ein Hot Spot.

Mehr Sicherheit am Hamburger Hauptbahnhof das Ziel

Eine Politik, die auf der einen Seite möchte, dass Menschen mehr öffentliche Verkehrsmittel benutzen und vom Auto auf die Bahn umsteigen, muss dafür sorgen, dass die Aufenthalts- und Sicherheitsqualität auf dem Hamburger Hauptbahnhof deutlich steigt. Das geht nur, wenn alle zuständigen Polizei-Dienststellen, Bahn und Hochbahn noch besser zusammenarbeiten. Sie wollen deutlich mehr Präsenz zeigen, denn die zuletzt gestiegene Zahl der Gewalttaten hat schon einmal für die damals regierende SPD negative Konsequenzen gehabt.

Allerdings in dieser Verantwortung steht auch der gesamte rot-grüne Senat. Auch wenn der linke SPD-Flügel und nicht wenige Grüne Politiker ein eher lockeres Verständnis von Öffentlicher Sicherheit haben um es freundlich auszudrücken.

Heute haben die Hamburger Polizei, die Bundespolizei, die Deutsche Bahn und die Hamburger Hochbahn die „Allianz sicherer Hauptbahnhof“ vorgestellt. Gemeinsame Streifen sollen für mehr Ordnung und Sicherheit am Hauptbahnhof sorgen. Im Rahmen der Allianz stellt jeder Beteiligte täglich mindestens fünf Einsatzkräfte. Die Streifen sollen werktags acht Stunden und auch am Wochenende auf dem weitläufigen und verschachtelten Bahnhof unterwegs sein.

Die Beteiligten sind überzeugt, dass eine 4er-Streife wirksamer als die bekannten 2er-Streifen ist. Das Komplizierte, die Bahn hat das Hausrecht auf dem Hauptbahnhof, auf den U-Bahnsteigen und -unterführungen die Hochbahn, aber nur die Polizei kann das Hausrecht auch durchsetzen.

Seit 1. März sind gemeinsamen Streifen bereits im Probeeinsatz und die Erfahrungen seien positiv. Was nicht eingebunden werden kann, ist die Hamburger Justiz. Die Verfahren sind zumeist langwierig und im Zweifelsfall werden Verbrechen eher milde bestraft. Selbst Intensivtäter finden oft viel einfühlsames Verständnis bei Richtern. Der Schutz der Öffentlichkeit ist aus ihrer Sicht tendenziell zweitrangig.