Die Gewerkschaft ver.di ist für mehr als robuste Tarifverhandlungen bekannt. Bekanntlich ist es leicht im Öffentlichen Dienst zu streiken. Es gibt so gut wie kein Arbeitsplatzrisiko, der Staat kann bekanntlich nicht Pleite gehen und der Organisationsgrad ist relativ hoch. Jetzt macht ver.di im Zuge der laufenden Tarifverhandlungen mehr Druck und hat einen Warnstreik am Donnerstag für den öffentlichen Dienst ausgerufen.
So wird u.a. bei der Hamburg Port Authority (HPA), beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie, der Deutschen Rentenversicherung, der Hamburg Messe, beim Sprinkenhof, der Verbraucherzentrale, den Berufsgenossenschaften, dem Hamburg Tourismus oder auch bei Stiftung Bürgerhaus Wilhelmsburg gestreikt. Nicht ganz unperfide auch das die Bundesagentur für Arbeit wird bestreikt. Auch die HADAG-Fähren im Hafen sind vom Warnstreik betroffen.
Die Frage ist, sind davon auch Arbeitslose betroffen? Menschen die einen sicheren und gut bezahlten Arbeitsplatz haben streiken auf Kosten von Arbeitslosen? Wäre das wirklich so, müsste man sich fragen, welches Weltbild Gewerkschaftsboss*Innen und Funktionär*Innen haben?
Die ver.di-Forderungen sind knackig. Für die Beschäftigen von Bund und Kommunen wird ein kräftiger Schluck aus der Pulle mit 10,5 Prozent gefordert. Das Mindestplus soll 500 Euro liegen. Auszubildende sollen 200 Euro mehr bekommen.
Freiberufler und kleine Selbständige Unternehmen können von solchen Honorarsteigerungen vielleicht träumen, realisieren können sie solche Preiserhöhungen eher selten. Zum Ausgleich rechnet ihnen das Finanzamt dafür kleinlich jede Steuererklärung nach.