Viele Hamburger sagen Tschüss zur Kirche

Blick auf drei Hamburger HauptkirchenDrei Hamburger Hauptkirchen die St. Michaeliskirche - der Michel - im Vordergrund, dahinter St. Petri und St. Jacobi (c) Norbert Schmidt

Hamburg wird immer mehr eine Stadt der Heiden. Die Zahl der Kirchenaustritte nimmt zu.

Die Kirchen in Hamburg stehen derzeit vor einem Rätsel. Immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus. Der Anstieg im Vergleich zum Jahr 2017 war extrem hoch, so dass man sich natürlich darüber wundert, was die Beweggründe für diesen Schritt sind. Vertreter der Kirche stellen die These auf, der Glaube habe für die meisten Menschen heute keine große Bedeutung mehr.

Das sah vor Jahrzehnten noch ganz anders aus. Aber mal ehrlich: Wer von uns besucht denn heute noch regelmäßig eine Kirche, betet oder beichtet? In Zeiten des Internets beichtet heute ohnehin jeder alles online und teilt sein Leben mit der Welt. Darüber mag man denken wie man will. Fakt ist jedenfalls, dass die Hamburger Kirchen wieder reizvoller werden müssen, um nicht komplett aus den Köpfen der Bürger zu verschwinden. Hamburg ist bei Weitem nicht die einzige Stadt, der es so ergeht. Kirche spielt für immer weniger Menschen eine Rolle. Doch haben wirklich alle den Glauben an den Glauben verloren?

Der Glaube verliert an Relevanz

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt bringt es auf den Punkt:

„Wir leben in einer Zeit des Wandels und großer Herausforderungen. Unsere Aufgabe ist es deshalb, intensiver das Gespräch darüber zu suchen, was ein Leben aus dem Glauben heraus attraktiv macht und welche Relevanz der Glaube für unseren Alltag, für unser Zusammenleben und für unsere Zukunft hat.”

Die Zahlen, die sprechen jedenfalls für sich. 2018 sind allein in Hamburg 9.868 Menschen aus der Kirche ausgetreten. Immerhin rund 8.000 Austritte gab es bereits 2017. So langsam, aber sicher wird es eng für die Nordkirche, die neben Hamburg auch Schleswig-Holstein, Brandenburg und Niedersachsen einschließt. Wenn man alle Austritte zusammenrechnet, waren es im vergangenen Jahr etwa 28.000. Welche Beweggründe tatsächlich dahinterstecken und ob der Glaube wirklich keine Bedeutung mehr hat, lässt sich schwer sagen. Sicher werden auch die Finanzen eine Rolle spielen, denn in Zeiten, wo alles teurer wird, lässt sich an der Kirchensteuer ordentlich einsparen.

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Bleiben die Kirchen in Hamburg leer?

Das wollen die Kirchenvorstände natürlich nicht hoffen. Pater Hans Langendörfer hat hierzu eine klare Meinung: „An den Zahlen ist nichts zu beschönigen, sie bestätigen einen Trend, der schon in den vergangenen Jahren prägend für die Kirche war. In der Zukunft geht es vor allem darum, einen Wandel zu vollziehen, der darauf hoffen lässt, dass verloren gegangene Glaubwürdigkeit und verspieltes Vertrauen zurückkehren.“ Womöglich kommt genau diese Erkenntnis zu spät .Insbesondere die katholische Kirche leidet unter den Schlagzeilen von Kindesmissbrauch und anderen Vorkommnissen.

Das wieder aus der Welt zu schaffen, dürfte so gut wie unmöglich sein. Auch die Politik beeinflusst den Glauben sicher in gewisser Weise. Viele haben den nämlich schon vor langer Zeit verloren. Die Zeiten, in denen die Kirche ein Zufluchtsort war, Menschen geholfen und vor allen Dingen Kinder von den Straßen geholt hat, sind längst vorbei. Das Angebot hat stark nachgelassen und findet weder bei Jugendlichen noch bei Erwachsenen Zuspruch. Man muss deshalb davon ausgehen, dass auch in den folgenden Jahren mehr und mehr Menschen austreten werden – sowohl in Hamburg als auch in vielen anderen Städten in Deutschland. Für viele sind insbesondere die Steuern eine Last. Man bekommt dafür schließlich nicht mehr allzu viel zurück, so wie es noch vor 20 oder 30 Jahren der Fall war.

Das Einsparpotential Kirchensteuer – Geld wird anders genutzt

Ein gutes Beispiel sind sicher Kitaplätze der Kirchen. Die haben sich früher zum Großteil durch die Kirchensteuer finanziert. Familien mussten für ein Kind höchstens noch ein paar Mark dazu bezahlen. Heute sieht die Sache dagegen anders aus, weswegen sich immer mehr Bürger in Hamburg diese Steuern sparen. Das Geld lässt sich deutlich besser an anderer Stelle nutzen. Wer es mit ein wenig Glück vermehren will, der ist in Online Casinos an der richtigen Adresse. Aber auch hier sind Einzahlungen nicht zwingend notwendig. Der eine oder andere Neukunde wird sicher einen Bonus ohne Einzahlung erhalten – vorausgesetzt natürlich, man weiß, wo man suchen muss. Große Casino Portale nehmen einem diese Suche ab. Die gute Nachricht: Den Glauben an große Gewinne, den hat bisher noch kaum jemand verloren. Dafür spricht allein die Tatsache, dass jede Woche Millionen Menschen in Hamburg Lotto spielen.